Auch der innere Schweinehund kann meditieren.
Er will bloß nicht!
Eine praktische Anleitung zur täglichen Meditation
von Rani
Wir kommen zu einem Meister oder zum spirituellen Leben, weil wir uns von den Ketten befreien wollen, die uns an unsere Vergangenheit fesseln. Die uns daran hindern, spontan, lebendig und leidenschaftlich für unser eigenes Leben präsent zu sein. Zumeist wollen wir uns wohler fühlen und irgendwann glücklich sein.
Dann bekommen wir ständig vom Meister zu hören: „Auf eurem Tagesplan muss die Meditation ganz oben an stehen“ oder „Gebt dem Meditieren auf eurer Prioritätenliste den Spitzenplatz“. Warum scheint er so viel Wert darauf zu legen, dass wir täglich und regelmäßig meditieren? Und warum fällt das vielen so schwer?
Er will bloß nicht!
Eine praktische Anleitung zur täglichen Meditation
von Rani
Wir kommen zu einem Meister oder zum spirituellen Leben, weil wir uns von den Ketten befreien wollen, die uns an unsere Vergangenheit fesseln. Die uns daran hindern, spontan, lebendig und leidenschaftlich für unser eigenes Leben präsent zu sein. Zumeist wollen wir uns wohler fühlen und irgendwann glücklich sein.
Dann bekommen wir ständig vom Meister zu hören: „Auf eurem Tagesplan muss die Meditation ganz oben an stehen“ oder „Gebt dem Meditieren auf eurer Prioritätenliste den Spitzenplatz“. Warum scheint er so viel Wert darauf zu legen, dass wir täglich und regelmäßig meditieren? Und warum fällt das vielen so schwer?
Wahrheitssuche
Jeder Mensch hat ein Bewusstsein, aber solange es nicht gehegt und gepflegt, nicht geweckt, genährt und unterstützt wird, kann es nicht wachsen. Andernfalls wird es nur ein Saatkorn, eine Möglichkeit bleiben.
Der Durchschnittsmensch mag nur ein paar Sekunden am Tag bewusst sein, d.h. sich selber wahrnehmen. Ein Wahrheitssucher strebt danach, jeden Augenblick des Tages bewusst zu leben. Mit anderen Worten: Unser Bewusstsein wächst mit zunehmendem Alter nicht automatisch von selber weiter. Das ist in unserer Biologie nicht vorgegeben. Das überlässt die Existenz uns selber. Entweder wir unterstützen es, helfen ihm weiter zu werden oder auch nicht, investieren Zeit in unser Bewusstsein oder auch nicht.
Unsere Gesellschaft unterstützt uns kaum in diesem Bemühen, im Gegenteil: Wir werden ständig abgelenkt. Das Kollektivbewusstsein steckt voller Ängste und Gewalt, und wir werden ununterbrochen aufgefordert zu konsumieren.
Die meisten Leute, die ich kenne, sind sich ziemlich im klaren, dass sie bewusster werden wollen, und finden es gut, sich selber von Tag zu Tag daran zu erinnern. Oft beklagen sie aber, es nicht hinzukriegen. Sie sagen zum Beispiel:
„Ich bin zu undiszipliniert. Ich hab keine Zeit. Mein Partner lässt mich nicht.“ Oder „Ich möchte mich nicht unter Druck setzen“ – und dergleichen mehr. Alles nur Ausreden, die überzeugend klingen und die sie sich selber weismachen.
Jedoch leiden sie unter allen möglichen Problemen und Schwierigkeiten, die sich ohne Weiteres einschränken oder beheben ließen, wenn sie wüssten, wie sie ihre tägliche Meditation unterstützen und lieben können.
Was ist realistisch?
Mach dir zunächst klar, was du wirklich willst und was realistischerweise erforderlich ist, um da hinzukommen. Wir sind Träumer und hätten es liebend gern, dass irgendwann ein Wunder geschehe und unser Leben verändere. Aber da macht die Wirklichkeit nicht mit. Ein wenig Einsicht ist vonnöten.
Wir können uns zwar nicht selbst verändern, aber Bewusstheit wird uns verändern. Wenn wir in all unserm Tun präsent sind, gewinnen wir mehr Raum. Wir übersehen, dass wir Wunder vollbringen können. Und wenn wir uns nicht bewusst um mehr Spielraum bemühen, ergreift der kollektive Herrschaftswille Besitz von uns.
Nun ist ja „Mühe“ für viele ein schmutziges Wort, was aber nur beweist, dass es missverstanden wird. Wenn du feststellen würdest, dass sich all deine Ziele leichter und glatter erreichen lassen, wenn du dir jeden Tag etwas Zeit nimmst, um deine Wahrnehmung auszuweiten, was könnte dich dann noch davon abhalten, diesen Weg auch zu gehen?
Wir sind intelligente Wesen: Wenn wir den Unterschied zwischen Schmerz und Schmerzlosigkeit kennen, werden wir Letztere wählen. Also brauchen wir diese Erfahrung nur zu vertiefen, um wirklich zu erkennen, dass sie stimmt.
Ein Experiment
Hier ein Vorschlag von Meditierer zu Meditierer: Wage ein Experiment, setze dir ein realistisches Ziel. Lege z.B. für die nächsten drei Wochen eine Tageszeit fest, zu der du dich jeden Tag fünfzehn Minuten lang hinsetzen wirst – oder was immer für dich infrage kommt. Am besten ist die Zeit direkt nach dem Aufwachen. Das ist erwiesenermaßen der geeignetste Zeitpunkt am Tage: ehe du auf Einwände deines Verstandes hören kannst.
Suche nicht das Beseligende, das Glück der Meditation, sondern nimm einfach nur hellwach wahr, was sich alles abspielt. Es geht nicht darum, dass du dich gut fühlst (obwohl Friede und Ruhe nicht ausgeschlossen sind), sondern nur darum, bewusst wahrzunehmen, was da ist. Wenn du dir es fest (aber ohne Druck!) vorgenommen hast, wird dir das helfen und den Rücken stützen, auch wenn es vielleicht schwierig werden sollte. Ohne Ausdauer geht es nicht, das ist eine unumstößliche Tatsache … was uns zum nächsten Schritt führt.
Fang an zu beobachten, was dich an deinem festen Vorsatz und deiner Ausdauer hindern will (ohne nachzugeben).
In uns läuft ein 24-Stunden langes Programm, das uns befiehlt, was wir zu tun und zu lassen haben, und uns auf Kurs hält. Nur will es leider nichts von Ausweitung und Veränderung wissen. Aus dieser Ecke ertönen die Stimmen unserer Eltern und anderer Autoritäten, die längst auf dem Stuhl unseres inneren Richters und Kritikers sitzen.
Was gibt es Dringlicheres?
Diese Jukebox ist voll mechanisch und Teil des Egos und hat überhaupt nichts mit uns persönlich zu tun. Anders gesagt: Weder wir selbst noch unsere Eltern sind schuld daran, dass sie unser Leben kontrolliert. So funktioniert halt das ganze System heutzutage. Oft läuft die Box unbewusst und wir bemerken nicht einmal, dass eine mächtige innere Instanz verhindern will, dass wir uns verändern.
Unbemerkt hat sich da diese innere Stimme eingeschaltet und Sachen gesagt wie: „Das wirst du nie schaffen! Du bringst ja nie zu Ende, was du dir vornimmst!“ oder „Warum willst du meditieren? Du weißt doch, dass das nichts bringt!“ oder „Du hast, weiß Gott, Dringlicheres zu tun!“ Das hat diese Stimme uns schon gesagt, bevor wir anfingen ihr zu glauben.
Dieser innere Richter ist der Klebstoff, der unsere soziale Prägung und unsere Überzeugungen zusammenhält. Er gibt uns das Gefühl, schwach und unfähig zu sein und alles auf die lange Bank zu schieben. Er stiftet uns an, unsere eigenen Träume und Pläne zu untergraben. Er will uns bis in alle Ewigkeit an die Vergangenheit ketten, damit wir nie die Grenzen des Egos überschreiten.
Üblicherweise scheuen wir uns, diesen inneren Despoten und Saboteur zur Rede zu stellen, sondern beschweren uns lieber über andere Dinge. Dabei ist es gar nicht so schwierig, ihm direkt ins Gesicht zu sehen und uns unser angestammtes Recht zurückzuholen, ein freier und unprogrammierter Mensch zu sein.
Eine gute Nachricht
Meditation stellt für unsere Programmierung eine unmittelbare Bedrohung dar und ist ein direkter Weg, unsere Energie zurückzugewinnen und frei zu sein. Und was jetzt noch Ausdauer erfordert, wird sich schon bald als eine spontane, mühelose Unterstützung von innen entpuppen. Aber wir müssen dort anfangen, wo wir sind. Wirklich, wir haben es in der Hand. Wenn das keine gute Nachricht ist!
Selbst das Unmögliche ist nicht unmöglich, wenn Entschlossenheit da ist, und selbst das Mögliche wird unmöglich, wenn man willenlos ist. (Osho)
Jeder Mensch hat ein Bewusstsein, aber solange es nicht gehegt und gepflegt, nicht geweckt, genährt und unterstützt wird, kann es nicht wachsen. Andernfalls wird es nur ein Saatkorn, eine Möglichkeit bleiben.
Der Durchschnittsmensch mag nur ein paar Sekunden am Tag bewusst sein, d.h. sich selber wahrnehmen. Ein Wahrheitssucher strebt danach, jeden Augenblick des Tages bewusst zu leben. Mit anderen Worten: Unser Bewusstsein wächst mit zunehmendem Alter nicht automatisch von selber weiter. Das ist in unserer Biologie nicht vorgegeben. Das überlässt die Existenz uns selber. Entweder wir unterstützen es, helfen ihm weiter zu werden oder auch nicht, investieren Zeit in unser Bewusstsein oder auch nicht.
Unsere Gesellschaft unterstützt uns kaum in diesem Bemühen, im Gegenteil: Wir werden ständig abgelenkt. Das Kollektivbewusstsein steckt voller Ängste und Gewalt, und wir werden ununterbrochen aufgefordert zu konsumieren.
Die meisten Leute, die ich kenne, sind sich ziemlich im klaren, dass sie bewusster werden wollen, und finden es gut, sich selber von Tag zu Tag daran zu erinnern. Oft beklagen sie aber, es nicht hinzukriegen. Sie sagen zum Beispiel:
„Ich bin zu undiszipliniert. Ich hab keine Zeit. Mein Partner lässt mich nicht.“ Oder „Ich möchte mich nicht unter Druck setzen“ – und dergleichen mehr. Alles nur Ausreden, die überzeugend klingen und die sie sich selber weismachen.
Jedoch leiden sie unter allen möglichen Problemen und Schwierigkeiten, die sich ohne Weiteres einschränken oder beheben ließen, wenn sie wüssten, wie sie ihre tägliche Meditation unterstützen und lieben können.
Was ist realistisch?
Mach dir zunächst klar, was du wirklich willst und was realistischerweise erforderlich ist, um da hinzukommen. Wir sind Träumer und hätten es liebend gern, dass irgendwann ein Wunder geschehe und unser Leben verändere. Aber da macht die Wirklichkeit nicht mit. Ein wenig Einsicht ist vonnöten.
Wir können uns zwar nicht selbst verändern, aber Bewusstheit wird uns verändern. Wenn wir in all unserm Tun präsent sind, gewinnen wir mehr Raum. Wir übersehen, dass wir Wunder vollbringen können. Und wenn wir uns nicht bewusst um mehr Spielraum bemühen, ergreift der kollektive Herrschaftswille Besitz von uns.
Nun ist ja „Mühe“ für viele ein schmutziges Wort, was aber nur beweist, dass es missverstanden wird. Wenn du feststellen würdest, dass sich all deine Ziele leichter und glatter erreichen lassen, wenn du dir jeden Tag etwas Zeit nimmst, um deine Wahrnehmung auszuweiten, was könnte dich dann noch davon abhalten, diesen Weg auch zu gehen?
Wir sind intelligente Wesen: Wenn wir den Unterschied zwischen Schmerz und Schmerzlosigkeit kennen, werden wir Letztere wählen. Also brauchen wir diese Erfahrung nur zu vertiefen, um wirklich zu erkennen, dass sie stimmt.
Ein Experiment
Hier ein Vorschlag von Meditierer zu Meditierer: Wage ein Experiment, setze dir ein realistisches Ziel. Lege z.B. für die nächsten drei Wochen eine Tageszeit fest, zu der du dich jeden Tag fünfzehn Minuten lang hinsetzen wirst – oder was immer für dich infrage kommt. Am besten ist die Zeit direkt nach dem Aufwachen. Das ist erwiesenermaßen der geeignetste Zeitpunkt am Tage: ehe du auf Einwände deines Verstandes hören kannst.
Suche nicht das Beseligende, das Glück der Meditation, sondern nimm einfach nur hellwach wahr, was sich alles abspielt. Es geht nicht darum, dass du dich gut fühlst (obwohl Friede und Ruhe nicht ausgeschlossen sind), sondern nur darum, bewusst wahrzunehmen, was da ist. Wenn du dir es fest (aber ohne Druck!) vorgenommen hast, wird dir das helfen und den Rücken stützen, auch wenn es vielleicht schwierig werden sollte. Ohne Ausdauer geht es nicht, das ist eine unumstößliche Tatsache … was uns zum nächsten Schritt führt.
Fang an zu beobachten, was dich an deinem festen Vorsatz und deiner Ausdauer hindern will (ohne nachzugeben).
In uns läuft ein 24-Stunden langes Programm, das uns befiehlt, was wir zu tun und zu lassen haben, und uns auf Kurs hält. Nur will es leider nichts von Ausweitung und Veränderung wissen. Aus dieser Ecke ertönen die Stimmen unserer Eltern und anderer Autoritäten, die längst auf dem Stuhl unseres inneren Richters und Kritikers sitzen.
Was gibt es Dringlicheres?
Diese Jukebox ist voll mechanisch und Teil des Egos und hat überhaupt nichts mit uns persönlich zu tun. Anders gesagt: Weder wir selbst noch unsere Eltern sind schuld daran, dass sie unser Leben kontrolliert. So funktioniert halt das ganze System heutzutage. Oft läuft die Box unbewusst und wir bemerken nicht einmal, dass eine mächtige innere Instanz verhindern will, dass wir uns verändern.
Unbemerkt hat sich da diese innere Stimme eingeschaltet und Sachen gesagt wie: „Das wirst du nie schaffen! Du bringst ja nie zu Ende, was du dir vornimmst!“ oder „Warum willst du meditieren? Du weißt doch, dass das nichts bringt!“ oder „Du hast, weiß Gott, Dringlicheres zu tun!“ Das hat diese Stimme uns schon gesagt, bevor wir anfingen ihr zu glauben.
Dieser innere Richter ist der Klebstoff, der unsere soziale Prägung und unsere Überzeugungen zusammenhält. Er gibt uns das Gefühl, schwach und unfähig zu sein und alles auf die lange Bank zu schieben. Er stiftet uns an, unsere eigenen Träume und Pläne zu untergraben. Er will uns bis in alle Ewigkeit an die Vergangenheit ketten, damit wir nie die Grenzen des Egos überschreiten.
Üblicherweise scheuen wir uns, diesen inneren Despoten und Saboteur zur Rede zu stellen, sondern beschweren uns lieber über andere Dinge. Dabei ist es gar nicht so schwierig, ihm direkt ins Gesicht zu sehen und uns unser angestammtes Recht zurückzuholen, ein freier und unprogrammierter Mensch zu sein.
Eine gute Nachricht
Meditation stellt für unsere Programmierung eine unmittelbare Bedrohung dar und ist ein direkter Weg, unsere Energie zurückzugewinnen und frei zu sein. Und was jetzt noch Ausdauer erfordert, wird sich schon bald als eine spontane, mühelose Unterstützung von innen entpuppen. Aber wir müssen dort anfangen, wo wir sind. Wirklich, wir haben es in der Hand. Wenn das keine gute Nachricht ist!
Selbst das Unmögliche ist nicht unmöglich, wenn Entschlossenheit da ist, und selbst das Mögliche wird unmöglich, wenn man willenlos ist. (Osho)